„Wer nach Leipzig zur Messe gereist,

Ohne auf Auerbachs Hof zu gehen,

Der schweige still, denn das beweist:

Er hat Leipzig nicht gesehn.“

Grund genug, Auerbachs Keller einen Besuch abzustatten, wenn Sie während des Röntgenkongresses in der Stadt sind! Als regelrechter Stammgast der berühmten Gaststätte in der Mädlerpassage und umgeben von anderen Studenten, wurde Johann Wolfgang Goethe zu der Szene „Auerbachs Keller in Leipzig" in seinem berühmten Werk Faust I angeregt. Vor dem Eingang zu Auerbachs Keller kann man auch noch den Fuß der Faust-Statue berühren, was einem Glück bringen soll. Ein Wandbild in den Räumen selbst zeigt Faust, wie er den Weinkeller, auf einem Weinfass reitend, verlässt.

Goethes Leipziger Jahre

Der Dialog der Studenten beginnt in Goethes Drama mit den Worten: "Mein Leipzig lob ich mir! Es ist ein Klein Paris und bildet seine Leute." Und in der Tat erreichte das wirtschaftliche und kulturelle Leben der Stadt um die Mitte des 18. Jahrhunderts europäischen Rang. Messen und damit regelmäßige Besucher aus aller Welt trugen zu dem internationalen Flair auf Leipzigs Straßen bei.  

Goethe wollte eigentlich Rhetorik und Poetik sowie klassische Altertumswissenschaft studieren, doch der Wunsch seines Vaters war es, nach eigenem Vorbild Jura in Leipzig zu studieren. 1765 bis 1768 verbrachte Goethe daraufhin in der Stadt. Das Studium jedoch langweilte ihn schnell. So begann er mit mehr Interesse die Poetik-Vorlesungen von Christian Fürchtegott Gellert an der Leipziger Universität zu besuchen. In Leipzig lernte er auch seine erste große Liebe kennen: Käthchen Schönkopf. Sie ist übrigens im Standbild auf dem Naschmarkt verewigt. Nach der Trennung verfiel der junge Goethe in Liebeskummer. In seinem Werk „Die Leiden des jungen Werther" (1774) klingen diese Schmerzen nach. Er erkrankte und kehrte schließlich nach Frankfurt zurück, um sich gegen Tuberkulose behandeln zu lassen.

Goethe-Statue auf dem NaschmarktDRG