Die Leipziger Messe - Tradition seit 850 Jahren

Von der Handelsstadt zur Messestadt

Motive von Handelsszenen in der Ladenpassage Motive von Handelsszenen in der Ladenpassage "Specks Hof" spiegeln die weitreichende Messetradition Leipzigs wieder.Bereits vor tausend Jahren tauschen Händler auf dem Stadtgebiet des heutigen Leipzig, einer zu dieser Zeit kleinen slawischen Siedlung, ihre Waren und bieten diese zum Kauf auf kleinen Jahrmärkten an. Hier kreuzen sich zwei wichtige altrömische Handelsrouten: Die "Via regia" und die "Via imperii". Zum Schutz dieser Handelsaktivitäten wird 1015 die Festung „Lipzi“ errichtet, urkundliche Ersterwähnung der Stadt. Nur wenige Zeit später lassen sich hier vermehrt Kaufleute nieder: Sie errichten Zwischenlager und verkaufen regelmäßig ihre Güter. Leipzig wird durch diese Aktivitäten 1165 das Stadt- und Marktrecht anerkannt. Der Handel mit Böhmen und Venedig floriert in den nächsten Jahrhunderten und der Standort gewinnt an Bedeutung. 1466 erhält Leipzig mehrere Privilegien: Stapelrecht und Vorkaufsrecht legen ab jetzt fest, dass jeder Händler seine Ware hier wiegen und zu verzollen hat und diese mindestens drei Tage zum Verkauf anbieten muss. Dieser Beschluss macht die Stadt zum größten deutschen Umschlagplatz für Handelswaren zwischen Ost- und Westeuropa. Infrastruktur und Häuserbau gedeihen, immer mehr Menschen lassen sich hier nieder. Ab dem 15. Jahrhundert taucht der Begriff „Messe“ im Zusammenhang mit dem blühenden Handel auf: Die Kaufleute und Händler treffen sich vor dem Feilschen stets zu einem gemeinsamen Gottesdienst. Doch auch Engpässe und Krisen muss Leipzig im Laufe der Geschichte über sich ergehen lassen: Durch den Dreißigjährigen Krieg und den Feldzug Napoleons, kommt der Handel zeitweise zum Erliegen.

Mustermesse: Made in Leipzig!

850 Jahre Messe Leipzig850 Jahre Messe LeipzigLeipziger Messe/ZimmermannMit der Industrialisierung und dem Bau der Eisenbahn, die größere Transportmengen ermöglicht, sind Leipzigs Messen schlichtweg überfüllt. Serienproduktion und somit große Stückzahlen der angebotenen Waren lassen die Handelshäuser aus allen Nähten platzen. Um Abhilfe zu schaffen, reisen immer mehr Händler mit wenigen Produktmustern in die Stadt, zu sogenannten Voraustellungen oder auch Mustermessen genannt. Die eigentlichen Warenmessen finden daraufhin später im Jahr statt. Dieser Idee folgen ab 1915 die Städte London, Lyon, Bordeaux, Frankfurt und Lausanne. Aber auch die zahlreichen Durchgangshöfe und Passagen werden im Laufe der Zeit zu einem logistischen Problem. Dies veranlasst die Stadt um 1900 zum Bau der ersten Messehalle weltweit: das heutige „städtische Kaufhaus Leipzig“. Weitere solcher Messehallen soll die Stadt in den nächsten Jahren noch erhalten - das Stadtbild ändert sich mit diesem Vorhaben rapide, lässt aber auch den Messekalender der Stadt füllen: Papiermesse (1900), Sportartikelmesse (1910), Nahrungs- und Genussmittelmesse (1913), Buchgewerbemesse (1914) sind nur wenige Beispiele. Auf Grund von technischen Errungenschaften werden in den nächsten Jahren größere Hallen benötigt, damit Maschinen und Gerätschaften zur Schau gestellt werden können. 1920 wird die "Technische Messe" in der Nähe des Völkerschlachtdenkmals eingeweiht und bietet genug Platz. In den zwanziger Jahren erlebt die Leipziger Messe ihre Blütezeit. Das markante Logo “MM“ (Mustermesse) zählt ebenfalls in diese Epoche. Während der Diktatur der Nationalsozialisten in Deutschland meiden immer mehr ausländische Austeller den Standort, jüdische Besitzer und Unternehmer werden enteignet. Mit Kriegsausbruch verliert Leipzig dann endgültig den Ruf als internationale Messestadt. Hallen werden während der Kriegsjahre als Montagehallen für Waffen genutzt, im Jahr 1943 zerstören Luftangriffe das Austellungsgelände weitestgehend. Die 1. Friedensmesse, bereits wenige Monate nach Kriegsende, läutet eine neue Ära ein: Die sowjetische Besatzung will die alte Messestadt wiederbeleben, die DDR präsentiert Leipzig in den nächsten Jahrzehnten als „Schaufenster der Welt“. Die Monopolisierung als Messestadt geht jedoch mit der Wiedervereinigung verloren. Hannover, Berlin, Stuttgart und München sind starke Konkurrenten für die Stadt und neue Konzepte müssen her. Der Grundstein als Antwort auf diese Lage wird 1993 gelegt: Das Neue Messegelände und das Congress Center Leipzig (CCL) öffnet nur zweieinhalb Jahre später ihre Pforten. Lichtdurchflutete, kurze Wege und viel Platz kennzeichnen den Ort, der heutzutage zu den modernsten Ausstellungs- und Kongresszentren in Europa zählt.

Schauen Sie sich das offizielle Video der Leipziger Messe auf Youtube an!

Einladung

zum 97. Deutschen Röntgenkongress von Kongresspräsident Prof. Dr. Peter Landwehr
mehr

Fachkunde 2016

Sie können auf dem RöKo 2016 Ihre Fachkunde nach RöV aktualisieren
zu den Fachkunde-Infos

Willkommen in Leipzig!

Diese Stadt hat viele Facetten. Lernen Sie sie kennen - in unserem Film!
zum Film

Hellste Köpfe

Die Anmeldung zum Patenschafts-programm ist ab sofort geöffnet!
www.hellste-koepfe.de